Wollquellen - Verarbeitungsprozess
Bestellung
SchurWolle ist ein nachwachsender Rohstoff. Kleidungsstücke aus Wolle sind temperaturausgleichend, wasser- und schmutzabweisend, oft reicht ein gründliches Auslüften aus. Somit kann sie ressourcensparend gereinigt werden und unter Umständen ein langlebiger Begleiter sein.
Wolle hat einen großen
Wohlfühleffekt und kann durch die Möglichkeit der individuellen Gestaltung in ein Besonderes Kleidungsstück verwandelt werden.
liebevolle Verarbeitung
Meine Wolle behält während des gesamten Verarbeitungsprozess ihre ursprünglichen Eigenschaften so gut wie möglich bei. Ich sorge dafür, indem die Verfahren als auch die eingesetzten Waschmittel- oder Färbemittel die Wollfaser an sich wenig bis gar nicht (bei naturbelassener Wolle) beschädigen - ganz nach meinem Motto: Ohne Schmarrn zum Garn!
Industrielle Wolle wird normalerweise mit vielen Chemikalien behandelt. Z.B. wird die Wolle karbonisiert, um sie von Schmutz zu befreien; sie wird mit Insektiziden behandelt, um einen Mottenschutz zu gewährleisten; sie wird gebleicht; die Oberfläche der Wollfasern wird so bearbeitet, dass sie nicht mehr filzt und in der Waschmaschine gewaschen werden kann.
Am Anfang des Verarbeitungsprozesses steht die Rohwolle der Tiere. Meine Rohwolle beziehe ich momentan ausschließlich aus der Oberpfalz und Franken. Bei der Auswahl und Abholung der Wolle bin ich meistens selbst vor Ort und kann dabei nicht nur direkten Kontakt zu den SchäferInnen aufbauen, sondern mich von dem Wohlbefinden der Tiere überzeugen und mir die beste Rohwollqualität aussuchen, welche die Grundlage für meine Arbeit ist. Die Rohwolle wird dann von mir sortiert, per Hand gewaschen, kardiert und am Schluss versponnen.
Falls die Fasern vor dem Spinnen
gefärbt
werden, verwende ich am liebsten
heimische Pflanzen dafür, aus denen man in einem aufwendigen Prozess die Farbstoffe extrahiert und die Fasern so vorbereitet, dass diese die Farbe aufnehmen können. Farben aus Pflanzen sind besonders schön, weil man die gesamte
Farbpalette
sehr gut miteinander
harmoniert. Die Farben haben alle eine warme, erdige Nuance, die sich klar von Säure- oder industriell gefärbten Garnen abhebt.
Für Pflanzenfarbe gilt grundsätzlich, dass sie lichtempfindlicher sind als andere Farben. Wenn Sie darauf achten, dass das Endprodukt nach dem Waschen eher lichtgeschützt trocknet und auch
die sonstige Aufbewahrung lichtgeschützt ist, haben Sie besonders lange Freunde an Ihrem Garn oder Gestrick.
Einzigartige Mollewolle nur für Mich?
Neben den beispielhaften Produkten auf dieser Seite. Grundsätzlich gilt, dass ich immer eine kleine Auswahl der Sachen vorrätig habe, aber auch viele Sachen erst auf Bestellung herstelle und deshalb keinen klassischen Onlineshop anbiete. Im Reiter „aktueller Vorrat“ sehen sie alle vorrätigen Sachen mit zugehörigen Preisen, die auch sofort per Nachricht bestellt werden können.
Einfach die gewünschte Ware, Name und Adresse per Mail an info@mollewolle.de oder im Kontaktformular schreiben! Die Bestellung (auch Versandkosten) wickeln wir zusammen und persönlich per Mail ab.
Sie finden nicht bei allen Sachen Preise. In diesem Fall freue ich mich über Anfragen, Vorstellungen, Wünsche und Fragen, die Sie über das Kontaktformular senden dürfen. Diese beantworte ich gern und ich kann ihnen sicherlich ein passendes Garn in der richtigen Farbe für ihr Projekt empfehlen. Die Wartezeit, falls das Produkt nicht vorrätig ist, beträgt ca. 3 Wochen (abhängig von der Menge).
Ist die Wolle kratzig?
Es gibt das wunderbare, superweiche Garn aus Alpaka- oder Merinowolle, welches welches schier zum Verlieben ist.
Bei Alpaka - und Merinowolle (vor allem die aus Australien und Neuseeland) handelt es sich um sehr feine Fasern. Das heißt die einzelne Wollfaser hat einen dünnen Durchmesser verglichen mit anderen raueren Schafrassen. Die Schuppen auf der Oberfläche der einzelnen Faser sind enganliegend. Das fühlt sich toll an, andererseits ist es so, dass diese Fasern weniger strapazierfähig und robust sind im Vergleich mit anderen gröberen Schafrassen (z.B. Coburger Fuchs, Shetland oder Texelschaf).
Robustere und stärkere Fasern mit einer schuppigeren Oberfläche (sichtbar unterm Mikroskop) fassen sich für uns erstmal weniger schön an, sind aber nicht minder wertig. Diese Fasern haben den Vorteil, da sie sich durch die abstehenden Schuppen mit nebenliegenden Fasern verhaken können und dadurch das Gestrick strapazierfähiger (z.B. bei Socken) ist. Außerdem speichern diese Garne unter Umständen mehr Wärme. Natürlich ist es klar, dass man solch rauere, robustere Socken dann nicht direkt auf die Haut zieht, sondern diese sich anbieten, wenn man normale Baumwollsocken darunter hat.
Das kann auch der Grund sein, warum sich ihre Alpakasocken sehr schnell durchlaufen oder Wander-T-Shirts aus feiner Merinowolle schnell an den Schultern oder dem Rücken (durch den Rucksack) schneller aufgescheuert werden können.
Bei mir finden sie eine Garnmischung aus robusteren Schafwollsorten, die sich z.B. super für Socken eignet. Auch Trachtenjacken sind aus solchen Garnen und spiegeln damit die frühere Verwendung als trapazierfähige Arbeitskleidung wider. Robustere Wolle ist prima für Oberbekleidung als äußerste Schicht oder z.B. für Winterbeinstulpen über Hosen oder dickere Strumpfhosen. Soll ein kuschliger Pullover auf der Haut getragen oder feine Armstulpen gestrickt werden, bietet sich natürlich auf jeden Fall ein feines, kuscheliges Garn an. Dafür habe ich regionale Finnschaf oder Finn-Merino-Mischungen im Angebot. Finnschaf ist vergleichbar geschmeidig und fein wie Merino und eine echte Rarität in Deutschland.
Das heißt, es gibt genauso gute Verwendung für unsere hiesige feine und robustere Schafwolle und damit auch eine super Alternative zu Alpakawolle aus Südamerika oder Merinowolle aus Australien und Neuseeland.
Probieren sie es doch einmal aus: fühlen und tragen sie den Unterschied und schützen und unterstützen Sie dabei kinderleicht gleichzeitig unsere Umwelt, den Erhalt von Schafrassen und den Beruf der SchäferInnen in Bayern.
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